::Museumsquartier
ohne Public Netbase?
Der
Rauswurf von Public Netbase aus dem Museumsquartier
wurde auf der MQ-Bilanzpressekonferenz am 10. April
2002 vom Geschäftsführer des Museumsquartiers
nun erstmalig offziell bekannt gegeben. Dabei zählt
Public Netbase zu den Kulturinitiativen der ersten Stunde,
die noch lange vor Beginn des Baus des Museumsquartiers
in den damals höchst desolaten Räumen der
ehemaligen Messehallen ihren provisorischen Betrieb
aufgenommen und damit wesentlich dazu beigetragen haben,
dass sich das Museumsquartier als künstlerisch
lebendiger Ort im Zentrum Wiens etabliert hat. Jetzt
wird die Internet-Kulturplattform zur angeblichen "Vermeidung
von weiterem Schaden für unsere Gesellschaft",
wie es der MQ-Geschäftsführer formuliert,
aus dem Museumsareal hinauskomplimentiert.
Obwohl Public Netbase nur unter Zusicherung eines Wiederbezugs
im August 2001 die alten Räumlichkeiten verlassen
konnte, sieht man sich nun auf Seiten der MQ-Betreiber
nicht mehr an diese verbindliche Abmachung gebunden.
Begründung hierfür ist u.a. eine grotesk
anmutende Streitigkeit um die in der steinernen Eintönigkeit
des Areals Aufsehen erregende Zeltinstallation von Public
Netbase im Brunnen des Haupthofes, gegen die die MQ-GesmbH
einerseits eine Klage wegen Besitzstörung einreichte,
deren Forderungen Public Netbase komplett erfüllte,
andererseits aber nachträglich Mietkosten in der
Höhe von 2.616 Euro eintreiben wollte.
Doch der in zwei Gemeinderatsbeschlüssen der Stadt
Wien festgestellte Wunsch zum Verbleib von Public Netbase
im MQ lässt darauf hoffen, dass die Stadt Wien
der Netzkulturinitiative auch weiterhin tatkräftig
zur Seite steht. "Wir glauben immer noch, dass
Waldner ein Provisorium ist und nicht wir", so
Konrad Becker in einer abschließenden Erklärung.
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