PRESSEMITTEILUNG,
11. April 2000
::KÜNDIGUNG von PUBLIC NETBASE
im MUSEUMSQUARTIER
Die
Kündigung der Räumlichkeiten von Public Netbase
im Museumsquartier per 30. April 2001 droht die international
erfolgreiche Arbeit einer der angesehensten Medienkultur-Institutionen
Europas zu beenden.
In
Österreich laufen die Uhren eben anders. Während
in ganz Europa Kompetenz im Bereich Neuer Medien auf
breiter Basis gefördert wird, steht das erfolgreiche
Vermittlungsmodell und Kompetenzzentrum Public Netbase
nach jahrelanger erfolgreicher Arbeit, und damit über
1200 Kunst- und Kulturprojekte, deren Provider Public
Netbase ist, vor dem aus.
Dieser
Schritt der Museumsquartier Errichtungs- und Betriebsges.m.b.H.
bedroht die Entwicklung ein lebendiges und innovatives
Kulturzentrum in Wien zu schaffen, bestätigt alle
Befürchtungen und Kritik, die die Entstehungsgeschichte
des Wiener Museumsquartiers begleiten.
Die
österreichische Kulturpolitik und -verwaltung hat
offenbar keinerlei Interesse, Rahmenbedingungen für
engagierte freie Kulturarbeit zu sichern.
Trotz
(oder gar: wegen?) unbestreitbarer nationaler wie internationaler
Anerkennung sind Organisationen wie Public Netbase in
ihrer Existenz bedroht.
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::SACHVERHALTSDARSTELLUNG zur
Kündigung der Räumlichkeiten von Public Netbase
im Museumsquartier
Service-Diskurs-Vermittlung
im Museumsquartier
Seit 1994 hat sich Public Netbase von einem engagierten
kleinen Kulturprojekt zu einer der angesehensten Medienkultur-Institutionen
Europas mit Sitz Museumsquartier entwickelt.
Eingebettet in ein dichtes österreichisches und
europäisches Netzwerk leistet Public Netbase wegweisende
Arbeit an der Schnittstelle von Technologie und Kunst.
Zeuge sind die erfolgreichen Veranstaltungen und Projekte
im Museumsquartier und in Europa, u.a. als Neue-Medien-Leitprojekt
der Kulturhauptstadt Brüssel 2000.
Geschichte
In
dem langjährigen Dialog mit der Museumsquartier
Errichtungs- und BetriebsgesmbH wurde Public Netbase
immer als ein unverzichtbarer und integraler Bestandteil
des neuen Museumsviertels eingeplant.
In
zahlreichen Gesprächen wurde nicht nur der Verbleib
von Public Netbase, sondern auch ein substantieller
Ausbau der Präsenz neuer Medien in Aussicht gestellt.
Mit großem Bedauern mußten wir im Sommer
1999 zur Kenntnis nehmen, dass der geplante und bereits
ausfinanzierte Media~Space in der Ovalhalle H einer
Präsentation des Modells des Museumsquartiers weichen
mußte. Unsere Anstrengungen eine Ersatzlösung
herbeizuführen waren nicht erfolgreich.
Der
daraus entstandene materielle Schaden beläuft sich
auf 6 Millionen Schilling. Trotz der unverzichtbaren
Angebote die Public Netbase auf Grund seiner Kompetenz
an das Museumsquartier richtet, konnte bis heute keine
tragfähige Lösung gesichert werden.
Gefährdung der Zukunft
Mit
Datum von 5. April 2000 wurde nun die weitere Existenz
von Public Netbase im Museumsquartier durch ein Kündigungsschreiben
endgültig in Frage gestellt.
Dem Schreiben ist der Widerruf des Prekariums mit April
2001, sowie eine massive Beeinträchtigung der Arbeit
von Public Netbase durch Renovierungsarbeiten ab Sommer
2000 zu entnehmen.
Da
das Kündigungsschreiben keine Ersatzräumlichkeiten
oder einen Termin für die Wiederbesiedelung in
Aussicht stellt, müssen wir nun davon ausgehen,
dass hier unter dem Vorwand der notwendigen Renovierungen
einer der erfolgreichsten Kulturinstitutionen Österreichs
die Existenzgrundlage entzogen werden soll.
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Marie
Ringler, Konrad Becker
Public
Netbase t0
Institut für Neue Kulturtechnologien
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