::Public
Netbase und Kunststaatssekretär Morak - gerichtliche
Aufforderung zur Wahrheit
Tatsächlich steht Public Netbase seit mehr als
einem Jahr mit der Regierung in einem heftigen Konflikt.
Als offene Plattform bietet sie Widerstandsprojekten
Zugang zum Internet und nimmt sich als kritische Kulturinititiative
ebensowenig ein Blatt vor den Mund (siehe dazu das Projekt
http://government-austria.at).
Insbesondere Kunststaatssekretär Franz Morak scheint
es auf Public Netbase abgesehen zu haben. Zuerst wurde
die Basisfinanzierung für das Jahr 2000 bis in
das Folgejahr verschleppt, eine schikanöse Wirtschaftsprüfung
in Auftrag gegeben und als deren Ergebnissen
keine Handhabe gegen die Kulturinstitution im Museumsquartier
zu entnehmen war die Förderung schließlich
um bedrohliche 60% gekürzt.
Morak stützt sich bei dieser Vorgangsweise auf
das angebliche Urteil des Beirates für Medienkunst,
dass Public Netbase dem Förderzweck "Kunst
im Internet" zu wenig entsprochen hätte. Die
Beiratsmitglieder meldeten sich darufhin unverzüglich
zu Wort und wiesen diese Behauptung in aller Entschiedenheit
zurück. Schließlich sei eine solche Feststellung
geradezu absurd angesichts der vielen künstlerischen
Erfolge, die Public Netbase im In- und Ausland seit
Jahren feiert. Aktuelle Beispiele dafür sind der
Kunstpreis der Stadt Wien im Jahr 2000 sowie der Erfolg
des Projekts World-Information.Org im Rahmen der Kulturhauptstadt
Brüssel 2000 (siehe dazu http://world-information.org).
Auch Public Netbase macht ausschließlich politische
Motive für eine solche rufschädigende Verbreitung
von Unwahrheiten verantwortlich: "Die Vorwürfe
des Kunststaatssekretariats entbehren jeder Grundlage
und verfolgen den Zweck, eine unliebsame Kunst-Institution
allmählich zu beseitigen. Dabei scheut Franz Morak
offenbar nicht davor zurück, die Ergebnisse der
Wirtschaftsprüfung zu verzerren und die Fachbeiräte
für Medienkunst gegen ihren Willen in eine rufschädigende
Kampagne gegen Public Netbase zu involvieren. Es wäre
wünschenswert, wenn das Kunststaatssekretariat
etwas mehr von jener Sachkenntnis entwickeln könnte,
die uns für unsere künstlerische Arbeit mit
neuen Medien seit Jahren international bestätigt
wird."
Am 16. Mai 2001 wurde Kunststaatssekretär Franz
Morak per Anwaltsbrief dazu aufgefordert, die Behauptung
zu unterlassen, dass Public Netbase Förderungswidmungen
nicht eingehalten hätte und die Tätigkeit
im Zusammenhang mit künstlerischen Projekten gering
gewesen sei. Bislang ist Franz Morak dieser Aufforderung
nicht nachgekommen. Sein Schweigen darf demnach als
ein Eingeständnis verstanden werden, dass der Kunststaatssekretär
mit seinen Vorwürfen Unrecht hatte.
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