::Management
by Gerichtsurteil
MQ-Geschäftsführung setzt Repressionen gegen Public
Netbase fort
Nach dem Kompromiss vom 30. Juli zwischen Public Netbase
und der MQ-Geschäftsführung stellte sich sehr
bald heraus, dass die Vertragsvereinbarungen im Hinblick
auf zusätzliche Veranstaltungsflächen von
seiten der MQ-Betreiber nicht umgesetzt werden. Aus
diesem Grunde sah sich Public Netbase veranlasst, auch
im Rahmen einer künstlerischen Präsenz im
Haupthof des Museumsquartiers auf den gefährdeten
Wiedereinzug im Jahr 2002 hinzuweisen (http://basecamp.netbase.org/).
Obwohl diese neue Medienkunst-Installation von Public
Netbase bislang ausschließlich auf das Wohlwollen
der BesucherInnen und der Institutionen des Museumsquartiers
gestoßen ist, geht die MQ-Geschäftsführung
mit beispielloser Härte gegen die Netzkultur-Institution
vor. Noch bevor die Installation überhaupt in Betrieb
genommen wurde, sind MQ-Mitarbeiter bereits handgreiflich
gegen die Kunstaktion vorgegangen. Die gewaltsame Zerstörung
des Objekts konnte allerdings in letzter Minute verhindert
werden.
Anstatt sich der Erfüllung der gemeinsam getroffenen
Vereinbarungen zu widmen und zügig die Planung
für einen Wiedereinzug zu ermöglichen, zog
es die MQ-Geschäftsführung vor, ihre Anwälte
zu mobilisieren und erneut mit einer Räumungs-
und Besitzstörungsklage gegen Kunst- und Kulturschaffende
vorzugehen. Am Dienstag, 16. Oktober 2001, wird Public
Netbase um 15 Uhr vor Gericht zitiert.
Der Dialog mit der Netzkultur wurde vom MQ-Geschäftsführer
wieder einmal den Anwälten übertragen. Damit
erreicht die Entwicklung im Museumsquartier einen neuerlichen
Tiefpunkt. Anstatt Voraussetzungen für ein Museumsquartier
als einen Ort des vielfältigen und lebendigen kulturellen
Austauschs zu schaffen, werden Kunst und Kultur einem
System der Disziplinierung und Reglementierung ausgesetzt.
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