http://free.netbase.org
Offener Brief

Support t0

Dokumentation
Presse- mitteilungen
News Clips
über Public Netbase t0

Politisches Statement

 
free.netbase.org

v4.5 | 12 06 02

"Der Standard"-online, 19.09.2000

 

::Koalitionskrach um Public Netbase

:VP verweigert der Wiener Internet- und Kulturplattform jede weitere Unterstützung

Roman Freihsl

Wien - Public Netbase, dem international renommierten Wiener Unternehmen in Sachen Kunst und Neue Medien, soll wieder einmal hohe Ehre zu Teil werden: Im November soll ihm der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst überreicht werden. Allein: "Es könnte durchaus sein, dass mir der Herr Stadtrat den Preis ins Gefängnis bringen kann", fürchtet Public-Netbase-Geschäftsführer Konrad Becker. Denn seinem Unternehmen droht bis dahin mehr als nur der Konkurs, da seitens des Bundes fix zugesagte Subventionen gestrichen wurden - und nun auch auf Wiener Ebene die Finanzierung wackelt. Die ÖVP legt sich quer.

"Die Verhandlungen ziehen sich schon seit April", berichtet Becker im STANDARD-Gespräch. Und es geht um rund fünf Millionen Schilling. "Wir sind aufgrund mündlicher Zusagen Verpflichtungen eingegangen, die nun die konkursrechtlichen Rahmenbedingungen sprengen könnten."

Begonnen habe es damit, dass die neue Bundesregierung nicht nur die Basissubvention von zwei Millionen Schilling gestrichen habe, "sondern auch sämtliche zugesicherten Projektgelder. Sei es nun aus dem Wissenschafts-, Wirtschafts- oder Außenministerium." Alles zusammen rund drei Millionen Schilling. In der Folge war ins Auge gefasst worden, dass die Stadt Wien ihre Unterstützung ausweitet. Erst seien die entsprechenden Mittel über das Kulturressort der Stadt Wien in Aussicht gestellt worden - dann habe es "VP-interne Probleme" gegeben. Es folgte ein zweiter Versuch über das Sozialressort - was erst kürzlich im zuständigen Ausschuss am endgültigen Nein der VP scheiterte.

Häupl: "Machthybris"

So war Public Netbase am vergangenen Wochenende sogar zum Thema beim Landesparteitag der SPÖ Wien geworden: "Die ÖVP versucht, die Wiener Unterstützung zu streichen", hatte dort der Wiener SP-Chef Michael Häupl in seinem Referat mitgeteilt. "Und die Begründung ist nicht, dass sie vielleicht schlecht wären. Nein, der einzige Grund, der angegeben wird, ist, dass sie gegen die Bundesregierung sind. Machthybris! Machthybris", wiederholte Häupl. Es gelte "einmal mehr, den Anfängen zu wehren".

Görg: "Blödsinn"

"So ein Blödsinn", wehrt sich der Wiener Vizebürgermeister Bernhard Görg (VP). "Eine regierungskritische Einstellung kann niemals ein Ausschließungsgrund für Förderungen sein." Die eigentlichen Hintergründe für die Ablehnung der ÖVP wolle er aber vorerst nicht an die Öffentlichkeit tragen - sondern noch mit der SPÖ ausdiskutieren: "Solange ich keine offizielle Stellungnahme von der SPÖ habe, bin ich nicht bereit, dazu etwas in der Öffentlichkeit zu sagen."

Eines stehe für ihn aber fest: "Für uns ist es absolut unvorstellbar, dass Public Netbase eine Förderung bekommt. Und das ist auch keine Angelegenheit des koalitionsfreien Raumes", droht Görg.

Sprich: Sollte sich die SPÖ eine andere Mehrheit mit LiF und Grünen suchen, droht der Koalitionszwist um Public Netbase richtig zu eskalieren.

Dies alles in Kombination mit dem vom Museumsquartier aufgekündigten Präkarium und einer vom Bund initiierten Betriebsprüfung - "wir sind ein gutes Beispiel für den Weg von Diffamierung über Kriminalisierung und Schikanierung zur Ruinierung", resümiert Becker.

~Der Standard

~6.Dez. 2001

~4.März 2001

~2. März 2001

~22. Feb. 2001
~12. Nov. 2000
~24. Sept. 2000
~19. Sept. 2000
~26. Mai 2000

~26. Mai 2000

~17. Mai 2000

 

 


PUBLIC NETBASE t0 Media~Space! | contact: free@netbase.org | mail to webmaster
recent projects ~world-information.org ~government-austria.at

institute for new culture technologies | museumsquartier | museumsplatz 1 | a-1070 vienna | austria
phone ++ 43-1-522 18 34 | fax ++ 43-1-522 50 58