PRESSEMITTEILUNG
Public
Netbase t0 Media~Space!
Institut für Neue Kulturtechnologien
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::Medienkunstbeirat bestätigt
die künstlerische Bedeutung von Public Netbase
t0
:Die Rufschädigung durch das
Kunststaatssekretariat ist damit in ihren politischen
Absichten entlarvt
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Nachdem vom Kunststaatssekretariat Anfang dieser Woche
über die Medien zu erfahren war, dass die dramatische
Förderungskürzung von Public Netbase t0 auf
eine angebliche Kritik des Medienkunstbeirats an der
künstlerischen Arbeit der Netzkultur-Institution
zurückzuführen sei, haben sich nun sowohl
aktuelle als auch ehemalige Beiratsmitglieder zu Wort
gemeldet.
Allen
gemeinsam ist das große Unverständnis für
eine vollkommen haltlose Behauptung, die nicht nur Fakten
in der Öffentlichkeit verzerrt, sondern vor allem
die politische Motivation erkennen lässt, dass
Staatssekretär Franz Morak nunmehr versucht, bei
der Beseitigung unliebsamer Initiativen die Experten
und Expertinnen aus den Fachbeiräten vorzuschicken.
Im folgenden sind Stellungnahmen des Medienkunstbeirats
und einzelner Mitglieder von 1997 bis 2001 aufgelistet,
die eine durchgehend positive Bewertung der künstlerischen
Bedeutung von Public Netbase t0 belegen.
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Stellungnahmen des Medienkunstbeirats
zu Public Netbase t0
-> Medienkunstbeirat
"Wir
wurden [...] gebeten, eine Empfehlung über die
generelle Förderungswürdigkeit der Initiative
'Public Netbase' abzugeben. Diese wurde einheitlich
positiv bewertet."
(Gudrun
Bielz, Katharina Gsöllpointner, Joseph Hartmann,
Margarete Jahrmann in einer Presseaussendung vom 13.
April 1998 anlässlich der Diskussion um die Förderschwerpunkte
seitens der Kunstsektion im BKA)
-> Medienkunstbeirat
"Initiativen
wie 'Public Netbase', die sich mit neuen elektronischen
Kommunikations- und Kunstformen auseinander setzen,
sind nach Ansicht des Beirats auch in Hinkunft ein unentbehrlicher
Bestandteil an der Schnittstelle von Technologie, Gesellschaft,
Kunst und Kultur."
(Gudrun
Bielz, Joseph Hartmann, Margarete Jahrmann, Alexander
Pühringer in einer Presseaussendung vom 30. Mai
2000 anlässlich der Beauftragung einer Wirtschaftsprüfung
bei Public Netbase t0)
-> Medienkunstbeirat
"Public
Netbase [...] ist mit seinen Zielsetzungen & Projekten
zu einem wichtigen internationalen Beobachtungsstandort
geworden. [...] Ein wesentlicher Beitrag zur erst im
Entstehen befindlichen wissenschaftlichen Auseinandersetzung
mit der Begrifflichkeit 'Medientheorie - Medienkunst'.
[...]
Als
überaus wichtig für die internationale Platzierung
und Definition der österreichischen Medienszene
können Initiativen wie die internationalen Ausstellungen,
wie etwa Synworld und World.Information oder auch Vorlesungsreihen
und Texte wie sie auf der Website dokumentiert sind,
gewertet werden.
Zu
betonen ist die Bedeutung des realen Ortes Public Netbase
als Ausstellungsort und Kommunikationsort im urbanen
Kontext. Die Public Surf Terminals, im speziellen für
Künstler und Kulturschaffende, die hier Information
über lokale Aktivitäten und Kunstprojekte
finden, und das Zusammentreffen mit der jungen Technokultur
bietet einen fruchtbaren Boden insbesondere für
experimentelle technologie- und netzwerkbasierte Medienarbeit.
[...]
Nach
einer eingehenden Auseinandersetzung mit den künstlerischen
und technologischen Inhaltsgebieten, die der Server
und Kunst-Ort im Realraum Public Netbase in den letzten
Jahren thematisiert hat kann man zusammenfassend nur
zum Schluss kommen, dass hier Forschung, Recherche und
Versuchanordnung im medienimmanenten Bereich platziert
und betrieben wurden. Insbesondere die Verflochtenheit
mit gesellschaftlichen Bedingungen der Information Technologies
Society ist von Relevanz und kann eigentlich aus einem
bestimmten unabhängigen Blickwinkel nur von frei
agierenden nicht institutionalisierten Einrichtungen
wie t0 geleistet werden.
[...]"
(Gudrun
Bielz, Michael Gervautz, Joseph Hartmann, Margarete
Jahrmann, Alexander Pühringer in einer Stellungnahme
des Medienkunstbeirats für das Kunststaatssekretariat
vom Dezember 2000)
-> Katharina Gsöllpointner,
Kunst-, Kultur- und Medientheoretikerin, von 1994 bis
1998 im Beirat für Medienkunst im Österreichischen
Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und
Kunst (später Bundeskanzleramt Kunstsektion)
Stellungnahme
am 6. März 2001:
"Die
Kunst-, Kultur- und Technologiedrehscheibe Public Netbase
hat in den letzten Jahren mit ihrem Public-Access-Anspruch
gezeigt, wie trotz kulturellem Giesskannen-Förderungsprinzip
eine internationale Anbindung an den globalen Technologie-Diskurs
gefunden werden konnte.
Konrad
Becker und seinem Team ist es vor allem zu verdanken,
dass neben Innsbruck, Graz, Salzburg und Linz sogar
in Wien der künstlerische und kulturelle Stellenwert
des Internet an- und erkannt werden konnte. Mit Veranstaltungen
wie "Synworld" oder "World-Information.Org"
hat u.a. Public Netbase wesentlich zur Etablierung des
unumgänglichen - auch kritischen - Diskurses zu
den kulturellen Auswirkungen der Globalisierung beigetragen.
Diese
mittlerweile aus der kulturellen Identität Wiens
nicht mehr wegzudenkende Institution zählt zu den
wichtigsten Eckpfeilern nicht nur jugendlicher Alltagskultur.
Eine kulturpolitische Entscheidung, wie sie jetzt vom
Kunststaatssekretär Morak betrieben wird, zeigt
einmal mehr die reaktionäre und stockkonservative
Haltung dieser Regierung: Dass Morak die Förderung
netzkultureller Initiativen nicht an vorderste Stelle
seiner Kunst- und Kulturpolitik reiht, zeigt, wie ahnungs-
und visionslos er auch in diesem Bereich ist."
Stellungnahme
am 17. Juni 1997:
"-
ad public netbase: ich kann nur sagen, dass - ohne auf
spezifische veranstaltungen einzugehen - die initiative
und das programm von konrad becker und co gar nicht
hoch genug einzuschaetzen ist fuer die oesterreichische
kunst- und medien'szene'. diese einrichtung gehoert
meiner meinung nach unbedingt ausreichend finanziell
unterstuetzt!"
(Auszug
aus einer eMail an Abteilungsleiter Herbert Timmermann)
-> Gudrun Bielz,
London, UK
Stellungnahme
am 6. März 2001:
"Als
ehemaliges Mitglied des Medienbeirats im BKA, als Künstlerin
und als (noch) österreichische Staatsbürgerin
finde ich die Vorgangsweise des Kunststaatssekretariats
bedenklich.
Die
Wiederholung ungerechtfertigter Vorwürfe gegen
Public Netbase in diversen Medien (diesmal in einem
Blatt genannt FORMAT, obwohl es offensichtlich diesen
Vorwürfen an Format fehlt) und die wiederholte
Verwendung einer nie getätigten Aussage des Medienbeirats,
nämlich dass Public Netbase innerhalb der letzten
zwei Jahre keine besonderen künstlerischen Tätigkeiten
unternommen habe, macht den Eindruck, dass dieses Staatssekretariat
durch Wiederholung unwahrer Aussagen diese zur Wahrheit
transformieren will.
Welches
Motiv mag wohl dahinter stecken? Wir alle dürfen
raten. Ich sollte wohl wissen, was wir gesagt haben.
Es sei denn, dass das Kunststaatssekretariat Aussagen
fabriziert, aus purer sadistischer und masochistischer
Lust diffamiert und dies alles als eine neue Form von
Entertainment sieht. Ich verweise auf die vom Medienbeirat
am 30. Mai 2000 über die APA ausgesandte Stellungnahme
und kann nur hoffen, dass dieses traurige und falsche
Zitatenspiel ein Ende nimmt."
-> F.E. Rakuschan,
Kunst- und Medientheoretiker, von April 1992 bis Dezember
1996 Mitglied im Medienkunstbeirat
Stellungnahme
am 6. März 2001 zu den anhaltenden Schikanen gegenüber
Public Netbase t0:
"Von
einem politischen Gegner ist Gegnerschaft zu erwarten.
Das besitzt weitaus mehr Legitimität, als diese
schwarz-blaue Regierung für sich beanspruchen kann.
Wer das Hickhack zwischen Kunststaatssekretariat und
Public Netbase seit dem Antritt des Kunststaatsekretärs
Franz Morak (V) nur annähernd verfolgt hat, dem
muss klar sein, dass hier mit bürokratischen Methoden
eine Kunst- und Kulturinitiative fertig gemacht werden
soll, die sich partout dieser europaweit geächteten
Regierung nicht andienen will.
Es
passt aber vollends in das Bild der ÖVP, dass Kunststaatsekretär
Franz Morak nicht den Mut besitzt, seine Vorgangsweise
als Kulturkampf zu deklarieren, wiewohl er doch genau
das exekutiert, was auch dem Ex-Waffenstudent und Ex-Fuchsmajor
im akademischen Corps Vandalia, Andreas Mölzer,
ein Dorn im Auge ist. Nur ein Beispiel für die
Naivität der ÖVP, nämlich zu glauben,
dass der Schulterschluss mit der FPÖ keine Konsequenzen
hätte.
Zu
der neuerlich lancierten Meldung, der Medienkunstbeirat
hätte Kritik an Public Netbase geäußert,
erübrigt sich jedes weitere Wort. Haben doch die
darauf angesprochenen Personen immer wieder ihren Zuspruch
für Public Netbase bekundet."
-> Winfried Ritsch,
Professor an der Kunstuniversität Graz, seit Februar
2001 Mitglied des Medienkunstbeirats
Stellungnahme
am 5. März 2001:
"Ich
finde die Kritik [...] insofern nicht zutreffend, als
Public Netbase t0 in der österreichischen Netzkultur
eine Stellung eingenommen hat, die nicht nur eine große
internationale Beachtung findet, sondern wodurch die
Netzkunst in Österreich insgesamt in ihrer Zukunftsentwicklung
profitiert. Diese Haltung zu Public Netbase t0 wurde
sowohl von mur.at als auch von anderen Netzkulturinitiativen
Österreichs, die sich im konsortium.Netz.kultur
(http://www.netzkultur.at/)
zusammengeschlossen haben, in letzer Zeit mehrfach zum
Ausdruck gebracht."
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Martin Wassermair
Public Netbase t0 Media~Space!
Institut für Neue Kulturtechnologien
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