APA
Kulturpolitik/Medien/Internet/Wien
KULT/25.09.2000
::Prüfbericht über Public Netbase:
Keine Beanstandungen
:Trotzdem Feilschen um Endfassung
- Lage der österreichischen Medien- und Netzkunstinstitution
weiterhin kritisch
Wien
(APA) - Der im Auftrag des Kunststaatssekretariats erstellte
Prüfbericht über die finanziellen Gebaren der im Wiener
Museumsquartier ansässigen Medien- und Netzkunstinstitution
Public Netbase ist nun in seiner Rohfassung fertig und
stellt dem geprüften Verein bis auf Kleinigkeiten ein
tadelloses Zeugnis aus. Doch um die endgültige Fassung
des mit Spannung erwarteten Berichts, der über die weitere
Subventionsvergabe an das vom Zusperren bedrohte Institut
mit entscheidet, wird noch gefeilscht.
"Hinsichtlich
der satzungsmäßigen und dem Förderzweck entsprechenden
Verwendung der Einnahmen haben sich keine Beantstandungen
ergeben." Das ist der Schlüsselsatz des Rohberichts
der privaten Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft
KPMG Austria, die in den vergangenen Wochen die Gebarung
von Public Netbase geprüft hat. Auch bei der Prüfung
der Buchführung über den Bargeldbestand sowie über das
Anlageverzeichnis wurden keinerlei Unregelmäßigkeiten
festgestellt. Kritisiert wurde lediglich das Fehlen
von verpflichtenden Betragsgrenzen für die Einholung
mehrerer Anbote bei Anschaffungen, sowie die bisher
fehlende Trennung von Kassaführung und Buchhaltung und
das nicht immer dokumentierte Vier-Augen-Prinzip bei
Überweisungen. Public Netbase will auf die Kritikpunkte
bereits reagiert haben.
Trotz
des überaus positiven Rohberichts ist die Lage für Public
Netbase weiterhin kritisch. Man befürchtet, dass sich
die Erstellung einer Endfassung des Berichts verzögern
könnte - und damit auch die Entscheidung des Staatssekretariats
über Subventionsvergabe. Dabei ist Gefahr im Verzug.
Die Betreiber von Public Netbase, die im November für
ihre Arbeit einen Preis der Stadt Wien erhalten werden,
können nur noch kurze Zeit den Betrieb aufrecht erhalten.
Das Einspringen der Stadt Wien in dieser prekären Situation
wurde zumindest vergangene Woche noch durch die ÖVP
blockiert - wofür vor allem die Tatsache verantwortlich
gemacht wurde, dass zahlreiche regierungskritische Initiativen
über den Server von Public Netbase agieren. Wiens VP-Chef
Bernhard Görg wollte erst nach einem Gespräch mit Bürgermeister
Michael Häupl (S) dazu Stellung nehmen.
(Schluss)
whl/at/bz
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