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APA
Medien/Kulturpolitik/Internet/Volksanwaltschaft/Wien KULT/14.12.2000

::Public Netbase wendet sich im Förderstreit an die Volksanwaltschaft

:Medienkunst-Institution sucht "Hilfe gegen die Willkür des Kunststaatssekretariats" - Museumsquartier-Entscheidung "großer Sieg der Vernunft

Wien (APA) - In der Auseinandersetzung um den Förderungsantrag für das Jahr 2000 zwischen Public Netbase und dem Kunststaatssekretariat wendet sich die Medien- und Netzkunstinstitution jetzt an die Volksanwaltschaft. Da das Förderansuchen für das laufende Jahr Mitte Dezember noch immer nicht beantwortet sei, wolle man mit diesem "Hilferuf" auf den Fall aufmerksam machen, um der "Willkür des Kunststaatssekretariats gegenüber der kritischen Medienkulturinitiative ein zeitgerechtes Ende zu bereiten", hieß es in einer Aussendung von Public Netbase.

Der Streit zwischen Kunststaatssekretär Franz Morak (V) und Public Netbase dreht sich um einen bereits im Vorjahr gestellten Förderungsantrag für das Jahr 2000. Auf Grund eines Auftrags zur wirtschaftlichen Prüfung der Plattform durch Morak verzögerte sich die Erledigung des Förderansuchen bis jetzt. Während Public Netbase dahinter "politische Willkür" auf Grund seiner regierungskritischen Einstellung vermutet, machte das Kunststaatssekretariat die Initiative selbst für die Verzögerung verantwortlich. Diese hätte sich im Frühjahr geweigert, mit dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen zusammenzuarbeiten - was Public Netbase wiederum in Abrede stellte.

In ihrer Beschwerde an die Volksanwaltschaft macht die Initiative darauf aufmerksam, dass die Rohfassung der Wirtschaftsprüfung bereits seit Ende September vorliege und Public Netbase ein gutes Zeugnis ausstelle. Das weitere Warten auf die Entscheidung des Kunststaatssekretariats bedeute eine "folgenschwere Existenzgefährdung" für die Initiative, der eine Planungssicherheit verunmöglicht werde.

Über den Sieg an einer anderen Front darf sich Public-Netbase-Direktor Konrad Becker hingegen seit gestern freuen. Die Institution kann nach einer umbaubedingten Pause weiter im Museumquartier bleiben und erhält laut dem neuen Strukturkonzept für das künftige Quartier 21 ab dem Frühjahr 2002 einen (zunächst auf zwei Jahre befristeten) Mietvertrag. Diese Entscheidung bezeichnete Becker als einen "großen Sieg der Vernunft" - nicht ohne gegenüber der APA hinzuzufügen, dass es "bezeichnend" sei, dass man sich schon darüber freuen müsse. Gleichzeitig bedeuteten die neuen Pläne ein "Scheitern der bisher lancierten Konzepte", die diametral entgegengesetzt gewesen seien.

Grundsätzlich könne man mit der nun getroffenen Entscheidung, die in die richtige Richtung gehe, zufrieden sein, betonte Becker. Allerdings vermutet er auch, dass die Angelegenheit "noch nicht gelaufen" ist. Nicht ganz einverstanden ist Becker auch mit der Laufzeit des Mietvertrags. Für eine Einrichtung wie Public Netbase, die auch technische Ausrüstungen zu installieren habe, seien zwei Jahre zu kurz. Angebracht wären auf zumindest fünf Jahre befristete Verträge.

(Schluss) aku/whl APA356 2000-12-14/13:16

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