Kultur/Kulturpolitik/Medien/Wien
KULT/05.03.2001
::VP-Kultursprecher Salcher kritisiert
Wollers Angriffe auf Marboe
:Förderung im Rahmen eines
Dreijahres-Vertrages unvereinbar mit Zusatzvereinbarungen
- Überparteilichkeit angezweifelt
Wien (APA) - Der Wiener VP-Kultursprecher Andreas Salcher
kritisiert im Zusammenhang mit der Subventionskürzung
von Public Netbase einer Aussendung die Angriffe des
Wiener SPÖ-Kultursprechers Ernst Woller gegenüber
Kulturstadtrat Peter Marboe. Public Netbase werde vom
Kulturamt im Rahmen eines Dreijahres-Vertrages gefördert,
neben dem es keine Zusatzvereinbarungen geben könne.
Außerdem habe Public Netbase der Wiener SPÖ
zur Wahlkampfunterstützung angeboten. Für
Konrad Becker von Public Netbase Vorwürfe, die
"jeglicher Grundlage entbehren".
"Die Verantwortlichen dieser Kulturinitiative
dürfen sich daher nicht wundern, wenn ihre Überparteilichkeit
von Medien und anderen Fraktionen angezweifelt wird",
so Salcher. Im Gespräch mit der APA erläuterte
VP-Pressesprecher Daniel Kosak, Salcher beziehe sich
mit diesem Vorwurf auf ein internes Papier von Public
Netbase, das bereits vergangenen Herbst kursiert sei,
und von dem die Institution sich nie distanziert habe.
Das sei der Grund gewesen, warum die ÖVP die Entscheidung
über die noch ausstehenden Subventionen bereits
zweimal von der Tagesordnung der Ausschuss-Sitzungen
genommen habe.
Außerdem, so heißt es weiter in der Aussendung,
sei Public Netbase in jüngster Vergangenheit auch
als Rekrutierungspool für die Wiener Grünen
aufgefallen, wird auf die Kandidatur der ehemaligen
Geschäftsführerin von Public Netbase, Marie
Ringler, als Grüne Kultursprecherin angespielt.
"Die Tatsache, daß eine Initiative regierungskritisch
ist, hat überhaupt keinen Einfluß auf Förderungen,
jedoch bekennen wir uns dazu, daß aus dem Kulturbudget
ausschließlich kulturelle Inhalte und keine parteipolitischen
Vorfeldaktivitäten gefördert werden",
heißt es abschließend.
"Das vermeintliche Papier, auf das sich die übelsten
Spekulationen gründen, ist uns nie zu Kenntnis
gebracht worden", wehrt Public-Netbase-Leiter Konard
Becker die Vorwürfe der Parteilichkeit entschieden
zurück. Ringler sei im übrigen mit ihrer Kandidatur
aus dem Vorstand ausgetreten und habe ihre Funktion
als Geschäftsführerin niedergelegt.
(Forts. mögl.) leh/ge
APA537 2001-03-05/17:35
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